Dank an Konradsheim mit herrlichem Solokonzert
Kulturelle Höhepunkte spielen sich nicht nur auf den großen Bühnen ab, sie geschehen auch in der Intimität von Dorfsälen, so am 11. November im haus.konradsheim mit den Musikerbrüdern Klaus und Johannes Wagner. Der Zauber, den die beiden professionellen Musiker mit Intensität und zugleich Leichtigkeit in ihrem ersten gemeinsamen Solokonzert entfaltet haben, der wird bei den rund 160 Gästen noch lange nachwirken.
In ihrem Programm vor heimischem Publikum spannten sie einen weiten Bogen von der Klassik bis zur zeitgenössischen Musik. Sie eröffneten den Abend mit einem Auszug aus dem Konzert für Posaune und Klavier von Launy Gröndahl. Sofort spürte das Publikum, dass Klaus und Johannes Wagner nicht nur individuell auf hohem Niveau musizieren, sondern auch fein miteinander kommunizieren. Mit den drei Soloklavierstücken von Scarlatti, Schumann und Facil Say ließ Klaus Wagner am Klavier tief in die Bandbreite der Genres blicken, in denen er sich musikalisch bewegt.
Seine tägliche musikalische Arbeit besteht ja nicht im Konzertspiel. Er, der seine Ausbildung bei Peter Schneider an der Waidhofner Musikschule begonnen hat, ist Korrepetitor an der Privaten Anton Bruckner Universität in Linz und Musikschullehrer in Gallneukirchen.
Johannes Wagner arbeitet als Musikschullehrer in Ybbsitz, Großraming und Maria Neustift. Er ist gemeinsam mit Christoph Hirtenlehner Kapellmeister in Konradsheim und allseits bekannter Blechbläser bei den Formationen Kronwildkrainer und Ybbstaler Böhmische. Er lernte an der Waidhofner Musikschule sein erstes Instrument, das Tenorhorn, bei Thomas Wallner, der beim Konzertabend mit viel Freude dem Spiel seines einstigen Schülers zuhörte.
Johannes Wagner zeigte seine solistische Virtuosität zuerst auf der Posaune mit Stücken von Gröndahl, Pergolesi und Casterede. Fast kabarettistisch stellte er dann im zeitgenössischen Solostück Suite in Five Movements for Euphonium von David R. Gillingham musikalisch den verzweifelten Kampf gegen eine lästige Gelse dar.
Mit Beautiful Colorado, der berühmtesten Komposition von Joseph de Luca für Tenorhorn und Klavier, setzten die musikalischen Brüder dem Konzertabend das Sahnehäubchen auf. Vor ihren gefühlvoll harmonischen Zugaben, die mit Stehenden Ovationen beklatscht wurden, bedankten sie sich beim heimischen Publikum: „Es ist eine große Ehre für uns, im Heimatdorf spielen zu dürfen. Hier sind wir mit unserem Lebensgefühl tief verwurzelt, hier haben wir gute Bodenständigkeit gelernt. Viele haben uns hier weitergeholfen. Heute dürfen wir etwas zurückgeben und Danke sagen. Ein spezielles Danke gilt unseren Eltern, ohne ihre Unterstützung wären unsere musikalischen Wege nicht möglich gewesen.“
Hermann Wagner beleuchtete in seiner Moderation den musikalischen Werdegang der beiden Musiker und streute viele Komplimente von ehemaligen Lehrern und musikalischen Weggefährten in seine Ausführungen ein.
Dem Team des Katholischen Bildungswerkes Konradsheim ist ein rundum positiver Konzertabend gelungen, den die Gäste noch bis weit in die Nacht hinein gemütlich ausklingen ließen. Das haus.konradsheim hat sich dabei als sehr gut geeignete Konzert-Location erwiesen.